Sonntag, 3. Juli 2022

Einar Selvik über Animismus * Einar Selvik on animism

"But if my music has some form of a message within it, it would be that I do think it would be beneficial if we all had a more animistic view of the world. What I mean by that is the idea that nature is something sacred, something we are a part of and not the rulers off. That doesn’t have to be a spiritual or religious thing; it’s an attitude. The second we took that sacredness out of nature and put it up in the sky or completely disregarded it, that’s when we got into trouble. I think it would benefit us all if we all had a more respectful view of nature as something we are the caretakers of in a way. It’s something we should respect, something sacred in a way."
(Einar Selvik)

["Aber wenn meine Musik irgendeine Art von Botschaft enthält, dann die, dass ich glaube, dass es gut wäre, wenn wir alle eine animistischere Sicht auf die Welt hätten. Was ich damit meine, ist die Vorstellung, dass die Natur etwas Heiliges ist, etwas, von dem wir ein Teil sind und nicht die Herrscher darüber. Das muss nichts Spirituelles oder Religiöses sein, es ist eine Haltung. In dem Moment, in dem wir diese Heiligkeit aus der Natur herausgenommen und in den Himmel gehoben haben oder sie völlig missachtet haben, sind wir in Schwierigkeiten geraten. Ich glaube, es wäre für uns alle von Vorteil, wenn wir die Natur respektvoller als etwas betrachten würden, das wir in gewisser Weise hüten. Sie ist etwas, das wir respektieren sollten, etwas, das uns in gewisser Weise heilig ist."
(Einar Selvik)]



Sonntag, 11. Juli 2021

Herzenskraftquelle - Metta und Tonglen - Yesche U. Regel


 [English below]
* Metta- und Tonglen-Meditation: Ein Vorschlag von Yesche U. Regel, Mitgefühl zu kultivieren, ist die Visualisation einer Gestalt als Herzenskraftquelle. Die Gestalt hat dabei keinerlei "magischen" Fähigkeiten. Wenn Du jedoch jemand bist, der gut mit Visualisationen arbeiten kann, ist dies eine Möglichkeit, das eigene Herz sanfter werden zu lassen und sich selbst und anderen gegenüber mitfühlender zu werden. Als ich diese Figur sah, wurde ich sofort an meine Visualisation einer Gestalt als Herzenskraftquelle erinnert. 
Weitere Vorschläge und Anregungen für Herzenskraftquellen ("der gute Ort", "Dankbarkeit" etc.) kann man in den Büchern von Yesche U. Regel finden: "Mitgefühl für sich, andere und
die Welt" und "Selbstmitgefühl durch Tonglen". Eine Teilnahme bei seinen geführten Meditationen (auch online) lohnt sich.

* Metta and tonglen meditation: One suggestion by Yesche U. Regel to cultivate compassion is to visualise a figure as kind of a power source of the heart ("Herzenskraftquelle"). The figure does not have any "magical" abilities. However, if you are someone who can work well with visualisations, this is a way to let your own heart become gentler and more compassionate towards yourself and others. When I saw this figure, I was immediately reminded of my visualisation of a figure as this power
source.
Further suggestions and ideas for such power sources ("the good place", "gratitude" etc.) can be found in Yesche U. Regel's books (German only). Participation in his guided meditations (also online) is worthwhile as well.

Mittwoch, 17. Juni 2020

Ein Jahr ohne Alkohol


* Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Nämlich ein Jahr in dem ich keinen Alkohol/keine alkoholischen Getränke zu mir genommen habe habe.
2019 hörte ich das interessante Hörbuch "Why We Sleep: The New Science of Sleep and Dreams" by Matthew Walker. Unter anderem war ich entsetzt über seine Ausführungen, wie Alkohol, den man am Abend konsumiert, den Schlaf beeinträchtigt. Ich hörte außerdem 2 Podcast Episoden, in denen Interview-Gäste vorkamen, die mindestens ein Jahr keinen Alkohol getrunken hatten: Bevegt Pocast #163 "Ein Jahr ohne Alkohol: Ein Erfahrungsbericht" und Rich Roll podcast #444 with Andy Ramage. Empfehlen möchte ich ferner die Podcast-Episode zum Thema "Straight Edge" von Vegup Radio (27.04.2017).

* Again one year went by. For me, in particular one year without drinking any alcohol/alcoholic beverages.
In 2019 I listened to the interesting audio book called "Why We Sleep: The New Science of Sleep and Dreams" by Matthew Walker. Among others, I was appalled by his statements on how alcohol, when consumed in the evening, affects sleep. I also listened to two podcast episodes including interview partners/guests who did not drink any alcohol for at least one year or more: Bevegt Pocast #163 "Ein Jahr ohne Alkohol: Ein Erfahrungsbericht" (German only) and Rich Roll podcast #444 with Andy Ramage. Furthermore, I would like to recommend the podcast episode on the subject of "Straight Edge" recorded by Vegup Radio (27.04.2017) (German only).


* In mir wuchs eine Idee. Nach dem Besuch einer Hochzeit Anfang Juli 2019, bei der ich nüchtern blieb und es mir gut gefiel, beschloss ich, mindestens ein Jahr keinen Alkohol zu trinken. Da ich schon seit einigen Wochen zuvor keinen Alkohol getrunken hatte, kenne ich das genaue Datum nicht, an dem mein Jahr ohne Alkohol begann. Allerdings aß ich an Weihnachten Eierlikörtorte und nahm während einer Erkältung Hustensaft ein, der Alkohol enthielt. Wenn man sich für ein Jahr ohne Alkohol entscheidet und dies nicht aus rein gesundheitlichen Gründen tut, kann man sich seinen eigenen Rahmen setzen. Für mich war es wichtig, keine alkoholischen Getränke zu mir zu nehmen. Ich bemerkte, dass mir der Alkohol in den Cocktails, die ich ganz gerne mal trinke, gar nicht fehlte. Es gibt im Internet so viele gute Rezepte für erfrischende alkoholfreie Getränke. Ich kann zum Beispiel das Buch "Alkoholfreie Drinks: Die perfekten Begleiter von Frühstück bis Dinner" auf dem ersten Foto empfehlen. Außerdem habe ich gerade neulich endlich eine alkoholfreie Variante für "Aperol" Spritz gefunden.

* An idea grew. After attending a wedding at the beginning of July 2019 during which I had stayed sober and had liked it, I decided not to drink any alcohol at least for one year. As I had not drunken any alcohol a couple of weeks before, I do not know the exact date when my year without alcohol actually started. What I did do is eating a cake with egg liqueur on Christmas and taking a cough syrup containing alcohol during a cold. When you do one year without alcohol and it is not for pure health reasons alone, you can set your own frame and limits. To me it was important not to drink any alchoholic beverages. I realized that I do not need alcohol in the cocktails I liked so much. There are many good online recipes of refreshing non-alcoholic drinks. I can also recommend the book on the first photo. Additionally, I have finally found a recipe for a non-alcoholic version of "Aperol" Spritz just recently.

Sonntag, 22. März 2020

Vogelbeobachtung vor der Haustür * Bird watching on the door step

Buchfink (männlich) / Chaffinch (male)

Buchfink (weiblich) / Chaffinch (female)

Star / Starling

Sperling / Sparrow

Blaumeise / Blue tit

Sonntag, 19. Januar 2020

"Expecto Patronum" Mala


* Es gibt Tage, da kommen die Dementoren und saugen alles Glück aus Körper und Seele. Dann ist es gut, wenn man einen "Beschützer" zur Hand hat.

* There are times, when dementors appear and suck all the happiness from our body and soul. Then you are lucky when you have a "protector" at hand. 


* Ich finde Malas vom Aussehen ganz schön und man kann sie auch ab und an zum Meditieren verwenden, z. B. bei der Konzentration auf den Atem. Das Verknoten/Knüpfen ist allerdings gar nicht so einfach, der Knoten soll ja schön nah an der jeweiligen Perle angebracht werden. So wird schon das Machen zu einer Art Meditation ...

*  I quite like the look of Malas and you can use them every now and then for meditating, e.g. for concentrating on the breath. However, knotting is not that easy. The knot should be made pretty close to each bead. So, making the mala is a kind of meditation already ... 


* Mala aus 6mm Holzperlen, in der Mitte der jeweils 2 hellblauen 6mm Achate je ein 6mm Lapislazuli (27. Perle auf jeder Seite) und in der Mitte der Kette je 2 Stück 8mm Lapislazuli (53. Perle auf jeder Seite) und 2 Stück 6mm hellblaue Achate (54. Perle auf jeder Seite) Außerdem 4mm und 6mm Lapislazuli an der Quaste.

* Mala from 6mm wooden beads, in the middle of the two 2 light blue 6mm agates one 6mm Lapislazuli, respectively (27th bead on each side), and in the center of the mala 2 pieces of 8mm Lapislazuli, respectively (53rd bead on each side), and 2 pieces of 6mm light blue agates (54th bead on each side). Furthermore 4mm and 6mm Lapislazuli on the tassel.



Freitag, 17. August 2018

Lesestoff: Japan * Reading matter: Japan


* Ob es Zufall ist, dass ich kurz hintereinander oder simultan drei Bücher lese, die alle sehr unterschiedlich sind, aber doch eins gemeinsam haben? Sie alle spielen in oder erzählen von Japan. Eins davon habe ich mir selbst gekauft, die anderen beiden kamen anderweitig zu mir. Alle faszinieren mich auf ihre eigene Art und Weise. Daher möchte ich Euch die Bücher gerne vorstellen.
* Whether it is conicidence that I have been, consecutively or simultaneously, reading three quite differing books that have one thing in common yet? Which is they deal with or tell about Japan. I have bought one of them, the other ones came to me otherwise. All of them are fascinating in their own way. That is why I want to share the books with you.

"Der vorletzte Samurai - Ein japanisches Abenteuer" - Dennis Gastmann
* Mein Mann stolperte über dieses Buch in der Buchhandlung. Seit geraumer Zeit lesen wir uns abends (statt fernzusehen) aus Büchern vor. Es sind bis jetzt alles Bücher über Reise-Abenteuer. Ich selbst hatte schon mal ein Buch von Dennis Gastmann gelesen, das mir sehr gefallen hat. Bei einem Buch über Japan sage ich außerdem nicht nein.
Der Autor und seine Frau, eine in Deutschland aufgewachsene Japanerin (Vater Deutscher, Mutter Japanerin), verbringen Ihre Flitterwochen in Japan, und Dennis Gastmann lernt bei diversen Familientreffen auch die japanische Verwandtschaft kennen. Leider geht es ihm wie dem jüngsten Familienmitglied: er kann sich genauso wenig verständigen, wie das wenige Monate alte Baby.
Zwischen diesen Treffen mit der Verwandtschaft bereist das Paar Japan und Dennis Gastmann beschreibt teilweise skurrile Begegnungen und Begebenheiten, die mich einige Male lauthals zum Lachen brachten. Beispielsweise wie er für Michael J. Fox gehalten wird oder als er mit Japanern in einer Bar über Prince spricht und diese dann sagen: "Ah, Pirinsu", weil sie eine andere Aussprache der westlichen Namen haben. Sehr empfehlenswert!
* My hsuband stumbled across this book at the bookstore. Lately, we have been reading books aloud to each other in the evening (instead of watching TV). All books have been on travel adventures so far. I already read a book by the author Dennis Gastmann, which I liked very much. Besides, I would not say no to a book about Japan.
The author and his wife, a Japanese woman who grew up in Germany (father German, mother Japanese), spend their honeymoon in Japan, and Dennis Gastmann gets to know the Japanese relatives at various family meetings. Unfortunately, he is in the same position as the youngest family member: he cannot communicate with the others just as the few-month-old baby. 
Between these meetings with relatives, the couple travels through Japan and Dennis Gastmann describes some bizarre encounters and events that have made me laugh out loud several times. For example, how he is passed for Michael J. Fox or when he talks to Japanese about Prince in a bar and they say: "Ah, Pirinsu" because they have a different pronunciation of the western names. Highly recommended! Unfortunately, I think it is not available in English currently.


"Bow first, ask Questions later - Ordination, Love, and Monastic Zen in Japan" - Gesshin Claire Greenwood
* Dies ist das Buch, das ich mir selbst gekauft habe, nachdem ich Gesshin Claire Greenwood in der "The Hardcore Zen Show Episode 2" gesehen habe. Leider habe ich ihr genuscheltes Englisch so gut wie nicht verstanden, aber das Buch, das Brad Warner immer mal wieder in die Kamera hielt, sah interessant aus. Und das ist es auch. Dieses Buch habe ich für meine Verhältnisse ziemlich schnell durchgelesen. Da ich immer mehrere Bücher parallel lese, kann es schon einmal dauern bis ich eins beende. Aber dieses hier war für mich ein "page-turner", ich könnte fast das ganze Buch zitieren. Gesshin Claire Greenwood berichtet hauptsächlich über ihre Zeit, die sie als sehr junge Frau in zwei Zen-Tempeln in Japan verbringt. Wie man sicherlich schon ahnt, wenn man sich nur ein bisschen tiefer mit Zen beschäftigt hat, war das ein ziemlich hartes Training, das sie dort durchlief. Sie folgt dem allen allerdings nicht blind sondern hinterfragt sehr viel und lässt den Leser auch immer wieder an ihren Zweifeln teilhaben. Genau das ist es, was mir sehr an dem Buch gefällt. Dies und der Humor mit dem die Autorin schreibt. Sie geht auch ziemlich offen mit Dingen um, die nicht so gut gelungen sind. Dadurch wirkt sie sehr authentisch. Leider gibt es das Buch bis jetzt nur auf Englisch.
Wie ich schon sagte, könnte ich fast das ganze Buch zitieren. Daher hier zumindest noch drei Zitate (das englische Original weiter unten):
  • "Ich ging, weil ich, wie die meisten jungen Leute, auf der Suche nach Antworten war. Ich hörte, dass es dort einen guten Lehrer in einem Kloster/Tempel gab, und so ging ich hin. Natürlich habe ich keine Antworten gefunden. Ich fand immer mehr Fragen und Zweifel. Aber eigentlich ist das okay."
  • "Und ich brauchte eine Übung, um mir zu zeigen, dass ich nicht das Zentrum des Universums bin. Ich habe das wirklich geglaubt, und ich war unglücklich. Zu bemerken, dass ich ein sehr kleiner Teil von allem bin, ist eine viel gesündere und ehrlichere Art zu leben."
  • "Das Ziel für mich ist es, eine Balance zwischen Skepsis und Vertrauen, zwischen Unabhängigkeit und Demut zu finden."
    Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
* This is the book I bought myself after seeing Gesshin Claire Greenwood on "The Hardcore Zen Show Episode 2". Unfortunately, I hardly understood her "mumbled" English, but the book which was held into the camera by Brad Warner from time to time seemed to be interesting. And it is. I read this book pretty quickly by my standards. Since I always read several books in parallel, it takes a while to finish one. But this book was a page-turner for me. I could quote almost the whole book. Gesshin Claire Greenwood reports mainly about her time she spent in two Zen temples in Japan as a very young woman. As you have probably already guessed, if you have only studied Zen a little deeper, it was a pretty hard training she went through there. However, she does not blindly follow but questions a lot and shares her doubts with the reader time and again. That is exactly what I like about the book. That and the author's humour. She is also pretty open about things that did not work out that well. This makes her quite authentic.
As I said, I could quote almost the whole book. I am sharing three quotes:

  • "I went because, like most young people, I was in search for answers. I heard there was a good teacher in a monastery there, and so I went. Of Course, I didn't find answers. I just found more and more questions and doubts. But actually that's okay."
  • "And I needed a practice to show me that I am not The Center of the Universe. I really used to believe that, and I was miserable. Noticing how I am a very small part of everything is a much healthier and honest way to live."
  • "The goal for me is to strike a balance between skepticism and trust, between Independence and humility."

"Der japanische Verlobte" / "Tokyo Fiancée"
Amélie Nothomb
* Dieses Buch bekam ich von einer Bekannten, mit der ich mir seit einiger Zeit Briefe schreibe, geschenkt. Wir lernten uns hier kennen. Das Buch kam mit der Auflage, es bei Nicht-Interesse postwendend zurückzuschicken oder es zu lesen und es dann weiterzugeben. Da ich es in für mich kurzer Lesezeit (weniger als eine Woche) durchgelesen habe, sucht es nun eine neue Bleibe.
Liebesgeschichten sind ja nicht so mein Fall, aber das Cover des Buches und, dass es wieder um Japan gehen würde, erschien mir interessant genug, um dem Buch eine Chance zu geben. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist das Poetischste, was ich seit langem gelesen habe, dazu ist es aber auch noch unheimlich lustig. Es handelt von der belgischen Protagonistin, die Ende der 80er Jahre nach Japan zieht und dort einem Japaner Französischunterricht gibt. Daraus entwickelt sich nachher mehr und die beiden werden ein Paar. Sie unternehmen allerhand spannende Dinge, und auch dort passiert ihnen das ein oder andere Skurrile. Mir hat allerdings am Besten ihre Beschreibung über ihr dramatisches Erlebnis der alleinigen Besteigung des Kumotori Yama ("Berg der Wolke und des Vogels") gefallen. Aus diesem Kapitel ist das untenstehende Zitat, das sehr zu mir spricht.
Fazit: Es ist ein kurzweiliges, lustiges Buch, das in Liebesangelegenheiten zum Glück nicht zu sehr ins Detail geht. ;) Dazu gewinnt man einen kleinen Eindruck in die japanische Kultur. Ich werde auf jeden Fall noch ein weiteres Buch der Autorin lesen.

  • "Es gibt keine Sorge, die sich nicht auflösen ließe, wenn man das eigene Selbst ins Universum erstreckt. Die Welt ist ja nicht umsonst so groß!"

* I received this book as a gift from a penfriend. We got to know each other here. The book came on condition to return it immediately in case I was not interested or to read it and then pass it on. Since I finished reading it in a short time (less than a week), the book is now looking for a new place to stay. Love stories are not my cup of tea, but the cover of the book and the fact that it deals with Japan again seemed interesting enough to me in order to give it a try. And I was not disappointed. It is the most poetic book I have read in a long time, but it is also incredibly funny. It deals with the Belgian protagonist who moves to Japan in the late 1980s and teaches French to a Japanese male. After a while the two become a couple. They undertake all kinds of exciting things together, the one or other are bizarre as well. However, I most enjoyed her description of her dramatic experience of climbing the Kumotori Yama ("Mountain of the Cloud and the Bird") alone. The quote below, which speaks to me very much, is from this chapter.
Conclusion: It is an entertaining, funny book, which, fortunately, does not go into too much detail in love matters. ;) In addition one gains a small impression in the Japanese culture. I will definitely read another book by the author. The English version of this book is called
"Tokyo Fiancée".

  • "There is no worry that cannot be dissolved if one extends one's self into the universe. It is not for nothing that the world is this big!"

Freitag, 15. Juni 2018

Zen-Retreat mit Brad Warner im Domicilum Weyarn


* Schanzen-Zen Hamburg, September 2015: Brad Warner ist in Hamburg und zeigt den Film "Hardcore Zen", eine Dokumentation über sich selbst als "unorthodoxen" Zen-Punk-Mönch-Meister. Zwei Tage später bietet er einen Meditationstag an, an dem ich leider aufgrund von anderen Verpflichtungen nicht teilnehmen kann. In der Diskussionsrunde im Anschluss an den Film kommt Brad sehr sympathisch und bodenständig rüber und ich habe auch noch kurz am Ende der Veranstaltung die Möglichkeit mit ihm zu sprechen (siehe Foto unten).

* Schanzen-Zen Hamburg, September 2015: Brad Warner is in Hamburg and screens his movie "Hardcore Zen", a documentary about himself as "unorthodox" zen-punk-monk-master. Two days later, he is offering a meditation day. Unfortunately, I cannot particiapte due to other obligations I have on that day. During the discussion following the movie screening, Brad appears to be a likeable and down-to-earth guy and I have the opportunity to talk to him after the event (see picture below).

Schanzen-Zen 2015

* Domicilum Weyarn bei München, Juni 2018: Ich sitze in meinem Zimmer im Meditationshaus Domicilum und schaue zweifelnd auf den Zeitplan des dreitägigen Zen-Retreats mit Brad Warner. Das ist eine überwältigende Menge Sitz- und Gehmeditation. Dazu auch noch Arbeitsmeditation und andere Worte auf japanisch auf dem Zeitplan, von denen ich gar nicht weiß, was das sein soll. Will ich das wirklich in meinem wohlverdienten Urlaub machen?

* Domicilum Weyarn bei München, June 2018: I sit in my room in the mediation house in Domicilum and look doubtfully at the schedule of the three-day zen retreat with Brad Warner. That is quite an overwhelming amount of sitting and walking meditation. Added to this there is the working meditation and other words in Japanese, I do not know what this is all about. Do I really want to do this in my well-deserved vacation time?

* Es ist ein moderates Retreat, es gibt keine Verbote (Smartphone, Bücher). Gut für jemanden, der, wie ich, noch keine mehrtätigen Retreats gemacht hat. Wir werden dazu angehalten, die 3 Tage größtenteils im Schweigen zu verbringen, aber organisatorische Dinge dürfen besprochen werden.

* It is a moderate retreat, there are no prohibitions (Smartphone, books). Good for someone like me who had not joined multi-day retreats before. We are asked to spend the 3 days in silence for the majority of time but it is allowed to talk about things concerning organisational issues.

* Das Domicilium liegt in der Nähe eines Waldes und umgeben von einem wundervollen Garten an einem Hang. Vogelgesang und Froschgequake sind allgegenwärtig, an einem Tag sehe ich sogar eine Ringelnatter. Haus und Garten sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Auch das sehr gute vegetarische Essen wird immer wieder mit Kräutern und Blüten aus dem Garten verziert.

* Domicilium is located near a forest and surrounded by a wonderful garden on a slope. Birdsongs and the croaking of frogs are ubiquitous, one day I even see a ring snake. House and garden are designed with plenty of attention to detail. The very tasty vegeterian food is also decorated with herbs and blossoms from the garden.

Nachgestellte Szene: Dokusan
Recreation/restaging of Dokusan
* Es scheint so, als bräuchte Brad erstmal ein ganz klein wenig Zeit um warm zu werden (was ich selbst sehr gut kenne), aber dann ist er der sympathische Typ, den ich aus 2015 (und aus seinen You Tube Videos) in Erinnerung habe. Er ist beim Dokusan (Einzelgespräch) ein sehr guter Zuhörer. In einem seiner Vorträge erzählt er beispielsweise, dass er Menschen beim Gespräch wirklich versucht zuzuhören anstatt, was die meisten von uns normalerweise tun, schon während das Gegenüber spricht, darüber nachzudenken, was wir gleich dazu sagen wollen. Ich habe den Eindruck, dass er lebt was er lehrt. So vergeht mein relativ langes Dokusan wie ihm im Flug ...

* First off, it seems like Brad needed a wee bit time to become comfortable with something and somebody (what I know very well myself) but then he is the likeable guy I remember from 2015 (and from his You Tube Videos). He is a real good listener during Dokusan (one-on-one conversation). In one of his talks he tells us that he really tries to listen to the other person he is talking to during a conversation instead of thinking about what he wants to say next while the other one is talking - which is how most of us usually act in conversations. My impression is that he lives what he teaches. So, during my relatively long Dokusan time flies …

* Wo wir gerade bei Zeit sind - die Zeit ist eine seltsame Sache. Mal vergeht sie eben wie im Flug, mal fühlt sie sich an als zieht sie sich wie Kaugummi ins Unendliche. Wenn einem dann bei der Sitzmeditation auch so langsam die Gräten anfangen, wehzutun, scheint die Zeit stillzustehen.
Nach einer ziemlich unangenehmen "Sitzung" folgt eine weitere, die letzte für diesen Abend. Eine Nachtigall singt ihren wunderschönen Vogelgesang direkt in die Meditationshalle hinein. Die Zeit vergeht nun wieder in Null Komma Nichts. Am nächsten Morgen fragt sich Brad in seinem Vortrag, was für einen wunderschönen Vogelgesang er beim Sitzen am Abend gehört hat. Wir kommen zusammen dahinter, welcher Vogel es war.
Immer mal wieder lausche ich, ob die Nachtigall ihr wunderschönes Lied vorträgt. In den allerletzten Minuten der letzten Sitzmeditation dieses Retreats singt die Nachtigall wieder bis kurz vor dem Klangschalen-Gong. Als wollte sie uns Tschüss sagen!
(Am Ende dieses Beitrags habe ich gleich nach dem "Haiku" unprofessionelle Ton-Aufnahmen des ulkigen Nachtigall-Gesangs hochgeladen.)

* Speaking of time, time is a strange thing. As mentioned above, sometimes it flies, some other time it feels like it drags on forever like a bubble gum (as we say in German). When your bones start aching on top of that, time seems to stand still.
After a quite unpleasant "sitting" follows another, the last one for this evening. A nightingale sings its wonderful song into the meditation hall. Now time goes by double-quick again. On the next day, Brad is wondering what kind of bird it was he heard the night before. We are figuring it out togehter.
Time and again, I listen carefully whether the nightingale recites its beautiful song. During the very last minutes of our last sitting meditation of this retreat, the nightingale sings until just before the bell rings. As if it wanted to tell us Goodbye!
(At the end of this entry, right after the "Haiku", I uploaded non-professional recordings of the weird nightingale songs.)

* Bei seinem Abschiedsvortrag trägt Brad uns dann noch seinen "Vogelgesang" vor. Nach der letzten Gehmeditation kommt er mit einer Gitarre herein. Ein paar Nächte zuvor hatte er von einem Lied geträumt, das er nun zum Besten gibt. "What's so funny bout peace and love and understanding" berühmt geworden durch Elivs Costello. Ich kannte das Lied vorher nicht, aber ich mag den Text sofort. Ich habe übrigens beim googeln gesehen, dass es auch eine Version dieses Liedes von den Toten Hosen gibt. ;)
Ohne Zugaben kann Brad dann seinen Vortrag an diesem Tag natürlich nicht beenden, so dass er noch Songs seiner Band Zero Defex und - zu meiner Freude - "Purple Haze" und "Voodoo Chile" von Jimi Hendrix spielt. Woohoo!!! ;)

* On his leave-taking talk, Brad is performing his "bird songs". After the last walking Meditation he comes in with a guitar. A couple of nights before, he dreamed of a song he is sharing with us now. "What's so funny bout peace and love and understanding", a song made popular by Elvis Costello. I did not know that song before but I like the lyrics right away.
Of course, Brad cannot leave without playing encors so that he is playing songs of his band Zero Defex and - to my great joy - "Purple Haze" and "Voodoo Chile" by Jimi Hendrix. Woohoo!!! ;)

* Ich freue mich über jeden einzelnen, der bei unserer kleinen Gruppe dabei war sowie über die Menschen vom Domicilium, die dies alles ermöglicht haben. Ich danke Brad, dass er die Strapazen auf sich genommen hat, nach Europa zu kommen. Ich freue mich, dass ich mich auf dieses kleine Abenteuer eingelassen habe. Ich danke meinem Mann, dass er mich von Schleswig-Holstein nach Bayern begleitet und in einer nahegelegenen Pension Urlaub gemacht hat. Und ich danke den Vögeln und den anderen Gartenkreaturen, allen voran der Nachtigall!

* I rejoice at each individual who participated in our relatitively small group as well as at erveryone at Domicilium who made this all possible. I thank Brad that he undertook the tribulations of coming to Europe. I am glad that I let myself in for this small adventure. I thank my husband for accompanying me from Northern Germany to Bavaria and staying in a guesthouse nearby. And I thank the birds and all the other garden creatures, especially the nightingale!

Eine Art Haiku * A kind of Haiku 
(Sesshin = Retreat, Zendo = Meditationshalle/Meditation hall) 

Ich sitze mein erstes Sesshin 
Schräg-klingendes Zendo 
Gesang einer Nachtigall

Sitting my first sesshin
Weird sounding zendo
Birdsong of a nighingale